Durchfall

Diät bei Durchfallerkrankungen

Durchfallerkrankungen im Kindesalter - auch Magen-Darm-Grippe oder Gastroenteritis genannt - zeichnen sich durch einen hohen Flüssigkeits- und Salzverlust aus, der um so heftiger ist, je jünger das Kind ist und je häufiger es erbrechen muß bzw. je wässriger der Stuhlgang ist. Kommt noch Fieber hinzu, ist die Gefahr der Exsikkose = "Austrocknung" besonders groß.

 Die Behandlung der Durchfallerkrankung muß daher in erster Linie diese Verluste ausgleichen und zudem dafür sorgen, daß dem Körper trotz der Verdauungsstörung ausreichend Energie zugeführt wird. Die richtige Diät ist also das Hauptmedikament bei kindlichem Durchfall.

 

A. Bei Säuglingen im ersten Lebenshalbjahr:

Gestillte Säuglinge werden weiter gestillt und häufiger angelegt, zusätzlich erhalten sie nach Anweisung des Arztes Tee oder Traubenzucker/ Mineral-Lösungen,  z.B. Oralpädon Lsg, GES.

 Sonstige Milchnahrungen sollten zunächst abgesetzt und für die Dauer von 6-8 Stunden duch eine Lösung ersetzt werden, in der Mineralien (Salze) und Traubenzucker (Glucose) enthalten sind (s.o.). Danach sollte wieder Nahrung gegeben werden, allerdings  zunächst verdünnt: die Hälfte der gewohnten Nahrungsmenge wird im Fläschchen zubereitet (also z.B: 70ml statt 140ml), dann wird mit der gleichen Menge fertiger Oralpädon-Lösung aufgefüllt. Wird diese Mischung vertragen, kann den Flaschen schrittweise während des folgenden Tages immer weniger Oralpädon zugesetzt werden, so dass nach 24 Stunden wieder die normale Nahrung verabreicht werden kann.

B. Säuglinge im 2. Lebenshalbjahr

können zusätzlich zum oben beschriebenen Vorgehen bereits ein wenig Beikost erhalten:

Kartoffeln oder Reis, (evt. mit etwas fettarmer Brühe geschmeidig gerührt, auf keinen Fall mit Butter oder Soße), Möhrengemüse (Frühkarotten), fein geriebenen Apfel (feinste Reibe, die Sie haben, um die stopfenden Wirkstoffe, die Apfelpektine, zu erschließen) oder gedrückte Banane.

 C. Kleinkinder sowie auch ältere Kinder

sollten bei Durchfall grundsätzlich keine Milch, kein Fett und kein Fleisch erhalten.

Das Ziel ist auch hier ausreichende Flüssigkeitszufuhr, entweder durch fertige Traubenzucker/ Mineral-Lösungen (Oralpädon, evt. mit Geschmackszusatz, GES. Infectodiastop) oder selbst hergestellt:

Tee - Kamille, Fenchel, Hagebutte, bei älteren Kindern auch dünner schwarzer Tee - mit einer kleinen Prise Salz (nur soviel, dass man es nicht durchschmeckt), pro Tasse Tee (200ml) 2 Teelöffel Traubenzuckerpulver (Dextrose) zufügen.

Saftschorle aus wenig Orangensaft oder Möhrensaft mit viel Mineralwasser ohne Kohlensäure und einem Teelöffel Traubenzucker bringt etwas Abwechselung.

 Als feste Nahrung kommen zunächst Kartoffeln, Nudeln oder Reis mit etwas fettarmer Brühe oder Toastbrot mit Marmelade (keine Butter, keine Schokocreme, Fett !) infrage. Neben geriebenem Apfel und Banane eignen sich auch weitere Obstsorten, da sie leicht verdauliche Zucker, viel Flüssigkeit und kein Fett enthalten.

Während der folgenden Tage kann die Ernährung langsam normalisiert werden, es sollte jedoch auf eine "leichte" kohlenhydratreiche, fett- und eiweißarme Kost geachtet werden: mageres Fleisch (z.B. Hühnchen), nur gekocht, nicht gebraten, keine Pommes frites, keine blähenden Gemüse (Kohlsorten, Zwiebelsorten), wenig Butter bzw. Margarine und wenig Milch

 

D. Zusätzliche Medikamente

sollten Sie nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt geben.

Medikamente, welche die Darmbeweglichkeit mindern (z.B. Imodium, Lopedium, Paspertin, MCP) sind bei jungen Kindern grundsätzlich verboten und bei älteren nur in bestimmten Fällen erlaubt, da hierunter schwere Nebenwirkungen auftreten können.

 "Stopfende" Medikamente verringern zwar die Häufigkeit des Durchfalls, behindern aber auch die Ausscheidung der Krankheitserreger, die den Durchfall ausgelöst haben. Ihre Anwendung muß daher gut überlegt werden.

 

Hefeextrakte sollen helfen, Reizstoffe im Darm zu binden. Sie können gelegentlich die Dauer eines Durchfalls etwas abkürzen. Ähnliches gilt für Milchsäurebakterien-haltige Medikamente.

 Medikamente gegen Übelkeit (z.B. Vomex, Vomacur, Emesan) können bei heftigem Erbrechen sinnvoll sein, jedoch sind sie verboten im jungen Säuglingsalter und mit Vorsicht zu verabreichen bei Kindern, die zu Krampfanfällen neigen.

E. Und wenn nichts hilft ????

Bei anhaltenden Brechdurchfällen sind kinderärztliche Kontrolluntersuchungen erforderlich, um rechtzeitig zu erkennen, wann eine häusliche Behandlung nicht mehr ausreichend und eine Einweisung in eine Kinderklinik erforderlich ist. Dort wird unter laufender Kontrolle der Blutmineralien über eine Infusion die erforderliche Flüssigkeit  direkt ins Blut verabreicht, was zu einer raschen Besserung des Krankheitsbildes führt

 

 

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